Ich bin nicht die Art von Mädchen, in die sich ein Junge verliebt. 
Ich bin zu laut, zu witzig, zu verpeilt. 
Zu oft betrunken. Zu viel unterwegs. Zu schlecht in der Schule. 
Und zu kaputt, zu fertig mit der Welt und mit mir selbst. 
Ich kann es ihm nicht vorwerfen, dass er mich nicht liebt. Das geht einfach nicht. Ich kann von ihm nichts verlangen, was ich selbst nicht tun kann. Und das bezieht sich auf alles. Ich kann nicht von ihm verlangen, dass er auf mich zu kommt, mit mir spricht, mir schreibt, mich nach meiner Nummer fragt. Ich kann das alles ja selbst nicht. Ich bin einfach wert- und nutzlos. 
Manchmal frage ich mich, was ich hier eigentlich mache. Warum ich lebe. Warum ich auf der Welt bin. Ich mache doch eh nichts, außer nutzlos sein. Dumm sein. Laut sein. Betrunken sein. Einfach scheiße sein. 
Ich hab so viele Träume, so viele Ziele. Und doch schaffe ich nichts. Weil ich zu faul bin, zu leicht aufgebe. 
Ich weiß, dass ich gerade bei dir kämpfen sollte. Aber ich kann nicht, ich traue mich nicht. Ich hab Angst. Und ich weiß nicht mal, wovor eigentlich. Vor einer Abfuhr? Hab ich noch nie bekommen. Warum, wie auch? Wenn ich immer im letzten Moment einen Rückzieher mache, mich verkrieche. Je näher ein Mensch mir kommt, desto mehr igele ich mich ein. Ich rede viel, aber sagen tue ich nichts. Schutzmechanismus? Für wen, für mich oder die anderen? Weil die meisten mit der Wahrheit, meiner Wahrheit, nicht zurecht kommen? Weil ich selbst nicht mit meiner Wahrheit, meiner Vergangenheit, meiner Gegenwart und meiner Zukunft zurecht komme? Ich weiß es nicht. Ich weiß so vieles nicht. Und doch würde ich gern alles wissen. 
Alles über das Leben, über das schöne Leben, die schönen zeiten. 
Ich weiß, dass es mir nicht so schlecht geht, das mein Leben eigentlich gut ist. Ich hab Freunde, mich mögen und akzeptieren. Meine Familie liebt mich, unterstützt mich bei allem was ich mache. Auch wenns scheiße ist. Sie stehen alle hinter mir. Ich bin beliebt. Ich weiß auch, dass ich gar nicht so fett und hässlich bin, jedenfalls sagen das die anderen. Ich selbst sehe das anders, aber tief im Inneren weiß ich es selbst. 
Ich bin nur einfach viel zu egoistsisch, denke nur an mich. Wieso, fragt ihr vielleicht? Habt ihr mal die ganzen ICH's im Text gezählt? Dann wisst ihrs. 
Alle meine Gedanken kreisen nur um eins: um dich. Egal bei was. Beim essen frage ich mich, ob du das auch essen würdest. Bei den Hausaufgaben frage ichmich, ob du sie auch gerade machst. Bein anziehen,  ob dir das gefällt, was ich mir raussuche. In der Schule denke ich immerzu an dich. Ich komm nicht mehr mit. Ich kack ab. Auch da frage ich mich, wie du das findest. 
Überall bist du. Nur du du du du du!
Ich will dich, keinen anderen, nie wieder! Ich weiß, das sagt man ständig. Aber ich weiß, dass es wirklich so ist. Wenn es den Richtigen gibt für mich, dann bist du es. Ich habe nie an die Liebe geglaubt, Liebe auf den ersten Blick hielt ich für absoluten Schwachsinn. Doch seit ich dich kenne habe ich meine Meinung geändert. Du bist meine Liebe. Aber ich nicht deine.
Soll ich es weiter versuchen bei dir? Wenn ja, wie? Ich weiß es nicht. 
Ich hab den ersten Schritt gemacht und dich zu mir eingeladen. Ich hab dir geschrieben. Und du antwortest nicht. Obwohl du on warst. Ich rede mir zwar ein, dass die Nachricht nicht gesendet wurde, aber ich weiß es besser. Sie wurde gesendet. Deine Antwort lautet NEIN. Aber ich will es schwarz auf weiß sehen. Sonst kann ich mit dir nicht abschließen. Und das ist alles, was ich will. Du machst mich kaputt, meine Freunde sorgen sich schon wieder um mich. Das will ich nicht. Sie dürfen sich keine Sorgen um mich machen. Ich will mich nicht bei ihnen ausheulen. Nicht, weil ich immer die jenige bin, bei der sich alle ausheulen. Ich will keine Schwäche zeigen. Und doch tu ich es jeden Tag, jeden Abendm jeden Morgen, jeden Mittag. Jeden verdammten Tag. Jede Woche, jeden Monat. Jedes Jahr bald? Ich kann das nicht länger, ich brauche dich. 
Ich will gar nicht aufhören zu schreiben, da ist soviel in meinem Kopf. So viele Vorwürfe, so viele Gedanken. So viel Unausgesprochenes. Ihr müsst das nicht lesen. Natürlich freue ich mich, wenn ihr es tut und mir unter Umständen sogar helfen könnt. 
Danke.

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