Ich vermisse dich, bester Freund.
Ich brauche dich. Momentan ganz besonders.
Ich denke so viel an unsere Zeit zurück, an das, was wir zusammen erlebt haben, an das, was wir zusammen gemacht haben. Ich erinnere mich an jeden verfluchten Tag mit dir. Ich hab nie jemanden so geliebt und gleichzeitig gehasst wie dich. Und ich habe nie jemanden mehr vermisst. Nie.
Du hast mich so verletzt, körperlich wie seelisch, du hast so viel kaputt gemacht, auch in mir drin, aber ich brauche dich. Wir hatten etwas ganz besonderes. Egal, wie oft wir uns gestritten haben, egal, wie oft wir uns verletzt haben, wir haben am Ende doch immer zusammengehalten.
Du hast mich zwar manchmal nicht verstanden, aber du hast mir auf deine Art geholfen. Und das war besser als jede Klinik, besser als jeder Psychologe, Therapeut. Du warst meine Therapie. In der schlimmsten Zeit meines Lebens warst du bei mir und hast mir geholfen. Langfristig gesehen hat mir deine Hilfe nichts als Ärger gebracht, aber damals erschien es mir richtig.
Ich brauche dich so dringend. Hier ist alles so verrückt. Zu Hause halte ich es nicht mehr aus, ich komm mit mir selbst nicht mehr klar, ich komm gar nicht mehr klar. Der einzige Junge, der mir, außer dir, jemals was bedeutet hatte, hat mich benutzt und in der Schule läuft es auch nich. Das sind ganz normale Teenagerprobleme, denkt ihr. Da habt ihr auch Recht. Jeder Mensch hat sein Päckchen zu tragen,manche mit großen, manche mit kleinen Problemen, aber selbst für die Menschen mit kleinen Problemen können die schon eine unglaubliche Hürde sein.
Wenn wir jetzt noch befreundet wären, würde ich in deinem abgedunkelten, verrauchten Zimmer an deinem Schreibtisch sitzen, du neben mir, würden Musik hören, laut. Ich würde motzen, sie ist scheiße, du würdest ausmachen und mich auffordern zu erzählen. Du würdest mir zuhören. Mich nicht verstehen. Aber trotzdem versuchen, mir zu helfen. Wir würden einen Joint rauchen, vielleicht noch einen und unter Drogen kämen mir meine Probleme nicht so groß vor. Wir würden in die Stadt fahren...
Ja, ich könnte ewig so weitermachen. Ich wünsche mir diese Zeit zurück. Aber ich weiß, sie wird niemals wieder kommen. Und dieser Gedanke macht mich kaputt. Er zerbricht mich.
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